so, es sind lange, graue, unnötige tage ins land gegangen, eine wohnung ist nicht in sicht, ein job auch nicht, und günther jauch hat sich auch nicht mehr bei mir gemeldet. das heißt plan B: banküberfall. suche noch zuverlässige komplizen.
gestern war ich in der oper und habe meinen kollegen, also den wenigen nicht-arbeitslosen, bei der arbeit zugeguckt. VOR der oper traf ich meine freundin L. (wir teilten sehr schwesterlich einige frust-biere unter der s-bahn-station, bezahlt mit den letzten zusammengekratzten cents aus dem sparschwein, das soll jetzt aber auch nicht so klingen, als hätte ich ein alkoholproblem, und L. ebensowenig…) , die nun statt sich täglich von unmusikalischen idioten bewerten und frustrieren zu lassen, bilder verkauft und mit ihrem hund gassi geht. der hund ist ziemlich cool. die bilder wahrscheinlich auch. das wär doch eigentlich auch schön, wenn ich bloß ein bisschen ahnung von bildern hätte. stattdessen: plan B: banküberfall. suche noch zuverlässige komplizen (ich hatte ja heimlich L. dafür vorgesehen, aber sie lässt mich nun im stich. schade, der hund wäre in der bank auch recht nützlich gewesen).
nach der oper war ich mal wieder soweit und musste ein wenig verdrängen. und mit “ein wenig” meine ich: in großem stil! unter zuhilfenahme verschiedener substanzen verschiedener aggregatzustände (meist legal), laut und ungesund und ganz und gar undiszipliniert, wie es sich für soprane so gehört.
da kam des nachts die rettende idee, die mich nun doch noch (fast) mühelos zur millionärin machen wird: ich habe so gegen 4.57 am morgen durch einen mysteriösen armenischen saxophonisten das mysteriöse, armenische volksinstrument duduk entdeckt (laut wikipedia ein rohr aus aprikosenholz mit sehr individuellem klang). innerhalb weniger minuten war meine beherrschung dessen derart meisterhaft fortgeschritten, dass ich bereits in der lage war, mit meiner freundin C. einige duette für duduk und melodika zu spielen (die klavierförmige tröte, die sowohl kleine kinder als auch argentinier gerne spielen). ich bin begeistert! duduk machts möglich. die performance war geradezu legendär und machte den zwitschernden vögelchen bei morgengrauen augenscheinlich konkurrenz. was für eine nacht! ich schätze, das wird mein internationaler durchbruch, ich rechne stündlich mit applaudierenden menschenmassen und paparazzi vor der tür.
fazit: frust verdrängen und ab und zu ne kneipentour einlegen. da passieren wunderliche und wundersame dinge.
(kleiner tipp am rande: niemals hackedicht zu wohnungsbesichtigungen gehen. außer, es muss wirklich, wirklich sein.)